Chillin with tha Roos

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Letzten Sonntag haben wir uns das erste Mal „getrennt“. Da viele wichtige Besorgungen bereits erledigt waren und Sonntag war, haben wir beschlossen uns frei zunehmen. Jeder sollte machen worauf er Lust hatte, seinen Tag selbst gestalten. Einige nutzten ihn zum Ausschlafen bis halb drei, andere zum Schwimmen und wieder andere zur tierischen Identitätsfindung.

Mein Wecker klingelte etwas früher als der meiner Mitreisenden, noch ein mal auf die Snozze-Taste gedrückt und ich war bereit den Tag mit einer Dusche zu beginnen. Ich genoss den warmen Strahl des Chlorwassers, es war so etwas, wie eine Wiedergutmachung für die kalte Nacht. In den Nächten der vorherigen Woche war es so kühl, dass man unter drei Decken immer noch fröstelte. Es war ein großer Fehler nur eine lange Hose und gar keinen Pullover mit zunehmen, von wegen in Australien ist es heiß und man bekommt super schnell einen Sonnenbrand! Dieses Land möchte ich gern einmal kennen lernen.
Nach dem ich aus dem Bad zurück kehrte, packte ich meine Rucksäcke zusammen und schnallte mir den kleineren auf den Rücken und zog los.

Erstes Ziel war leider McDonald’s. Es gab hier eine Aktion, bei der man für ein Video auf der Website der Fastfoodkette abstimmen musste. Hat man dies getan, zeigte man sein Handy der Bedienung und erhielt einen kostenlosen Big Mac (Normaler Preis: 5.20$). Doch zum Glück endete die Aktion am Sonntag. Kaum auszudenken, wie wir nach ein paar Wochen ausgesehen hätten, währe der Aktionszeitraum länger gewesen. Da ich also keinen Burger bekam, begab ich mich auf dem Weg zum nächsten Coles (große Supermarktkette, vergleichbar mit Real oder Kaufland). Das passte ganz gut, denn ich brauchte neben meinem Frühstück noch einen Apfel (One apple a day keeps the doctor away) und eine Flasche Wasser. Es war ein wenig wie in Deutschland, der Supermarkt war noch zu, es standen aber schon eine paar Leute mit ihren Einkaufswagen davor. Nach dem es mit der Zeit immer mehr wurden und Coles nun endlich seine Pforten öffnete, brach ein kurzer Krieg aus. Alle quetschten sich nahezu zeitgleich durch das Portal des Lebensmitteltempels und rangelten um die Einkaufskörbe. Es war ein ungewohntes Bild, da ich die Australia gesitteter kannte. Sie bedanken sich beim Ein- und Aussteigen und stellen sich alle an einer Schlange für alle fünf Kassen an. Vielleicht sind es die Frischeprodukte, die sie zu Kriegern des Discounts werden lassen.

Nachdem ich als Überlebender den Coles-War verlassen konnte, machte ich mich auf in das Zentrum und schaute mich nach einem Zusatzakku für mein Telefon um. Da eine Akkuladung nur bis ca. 14/15 Uhr reichte, musste ich etwas dagegen tun. Ich fand einen guten Akku, der mich durch sein raffiniertes Ladesystem und seine Größe überzeugte, kaufte ihn jedoch erst auf dem Rückweg. Bevor ich mich zu meinem Tagesziel aufmachte, schaute ich noch schnell im Applestore vorbei. Ich hoffte auf freies WLAN, über das ich ein Update auf iOS7 machen konnte.
Es war mein erster Besuch in einem Geschäft von Apple. Die Mitarbeiter waren alle sehr freundlich und schienen auch ausnahmslos überzeugt von ihrem Produkt zu sein. Ich fühlte mich irgendwie wohl dort. Ein Kompliment an die Marketingabteilung von Apple.
Mein Telefon war nach dem Besuch auf dem neusten Stand der Dinge und ich bereit meine Kängurufreunde wiederzusehen.

Die Vorstellung von meinem Tag sah wie folgt aus: ich sitze im saftig grünen Grass und schaue mir alle Dokumente der letzten Woche an, während um mich herum die Kängurus grasen, bzw. von mir gekrault werden. Die Realität sah dann leider ein wenig anders aus. Alle Kängurus der Insel waren in der Mitte versammelt und wurden von irgendwelchen Touris begrabscht. Ich stand 10 Meter von ihnen entfernt und warf böse Blicke in die Gruppe, in der Hoffnung, dass sie unverzüglich verschwinden. Taten sie aber nicht. Ganz im Gegenteil, sie nahmen mir sogar das letzte Känguru weg, dass ich am Fluss hinter einem Busch gefunden hatte. Zu allem Übel wechselten sich Regen und Sonne im Fünf-Minuten-Takt ab, sodass ich nicht mal den Teil des Papierkrams in die Wirklichkeit umsetzen konnte. Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich rannte, immer noch mit bösen Blicken um mich werfend, auf die Gruppe zu und ahmte sie nach, machte Duckface/Kussmund-Bilder mit den Tierchen. Wenige Minuten später saß ich alleine da, um mich herum Kängurus, die grasten. Ich war zufrieden. Sehr zufrieden. Ich machte den Kängurus Komplimente und verkniff mir Bemerkungen zu ihrem, sagen wir, besonderen Bewegungsstil. Der Plan ging auf und ich war unverzüglich per Du mit ihnen (ok, zugegeben, es ist jetzt auch nicht so schwer gewesen bei einer Sprache in der es nur You gibt). Jedenfalls chillten wir beide dann zusammen und unterhielten uns über unsere Vorlieben des Abhängens. Wir sprachen beide die gleiche Sprache.

Nach meinem Coolsein mit den Kängurus stellte ich mir die Frage, welches Tier ich wäre, wenn ich morgen aufwachen würde und mich in einem Tierkörper befände. Mit welchen Pfoten, Hufen, Flossen oder Federn würde ich mir den Schlaf aus den Augen reiben?

Was ist mit euch? Lasst es mich wissen, schreibt es einfach in die Kommentare 🙂

Doing, Doing,
Dani

Postskriptum: Ich kann mich nicht so recht zwischen Tigger aus dem Hundertmorgenwald oder eben den Kängurus entscheiden.

2 Gedanken zu “Chillin with tha Roos

  1. Ich finde zu dir passt am meisten der Tigger aus dem Hundertmorgenwald!! 😉
    Und ich könnte mich sehr gut mit einem Fuchs oder etwas ähnlichem identifizieren. (:

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